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Ausgabe Nr. 5 / 2025 
Titelbild Steuern Finanzen Mittelstand
Liebe Leserinnen und Leser,
 
es gibt sicherlich angenehmere erste Presseveranstaltungen in einem neuen Amt als die zur Steuerschätzung, die der neue Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zu absolvieren hatte. Zwar steigen die Steuereinnahmen trotz der wirtschaftlichen Stagnation insgesamt auch in den kommenden Jahren, aber die Zunahme erfolgt wesentlich langsamer als noch im Oktober des vorigen Jahres erwartet.
 
Für dieses Jahr rechnen die Steuerschätzer mit Gesamteinnahmen in Höhe von fast 980 Milliarden Euro. Nicht erstaunlich ist, dass vor allem bei den Unternehmensteuern die Folgen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung zu spüren sind. Es lohnt auch der längerfristige Blick: Hier liegen den Einnahmenschätzungen nur moderate Zuwächse des Bruttoinlandsprodukts zugrunde, also die Annahme einer nur schwachen Entwicklung der gesamtstaatlichen Wirtschaftsleistung. Im Vergleich zu den Annahmen im Oktober 2024 bedeutet das 81 Milliarden Euro geringere Steuereinnahmen für alle staatliche Ebenen.
 
Ausbleibendes Wirtschaftswachstum in Deutschland hat massive Auswirkungen auf die Steuereinnahmen und folglich auch deutliche negative Auswirkungen auf all das, was aus den Haushalten von Bund, Ländern und Gemeinden finanziert werden kann. Dass wir in Deutschland nun schon im dritten Jahr in Folge kein Wirtschaftswachstum haben, hat viele Ursachen, es liegt aber auch an den im internationalen Vergleich hohen Steuerbelastungen der Unternehmen. Diese haben sich zusammen mit den hohen Energiekosten und den bürokratischen Belastungen zu richtigen Investitionsbremsen entwickelt.
 
Zumindest die vorgesehene beschleunigte AfA und die Steuersatzreduzierung bei der Körperschaftsteuer sollten jetzt schnell gesetzlich umgesetzt werden. Nachdenken sollte die Bundesregierung noch einmal darüber, wie die vielen eigentümer- und familiengeführten Personenunternehmen in Deutschland deutlicher entlastet werden könnten. Für sie definiert die Einkommensteuer die Unternehmensteuerlast. Auch hier sollten die Steuersätze reduziert werden, zumindest der Steuersatz auf die einbehaltenen Gewinne. Wenn bei den Unternehmen der finanzielle Spielraum für Investitionen (wieder) erhöht wird, dann steigen auch die Erträge der Unternehmen und das Steueraufkommen wieder schneller. Details zur Steuerschätzung finden Sie im aktuellen Newsletter, ebenso wie zu steuerrechtlichen Entscheidungen, zur Entwicklung der öffentlichen Haushalte, zur Abrechnung des Länderfinanzausgleichs 2024 und zur Start-up Szene. Wie immer informieren wir auch über „Brüsseler Themen“.
 
 
Wir wünschen eine angenehme Lektüre.
 
Rainer Kambeck
Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik Mittelstand
Inhalt
Aktuelle Steuerpolitik und Steuerrecht
Beginn Gewerbesteuerpflicht bei Ein-Objekt-Personengesellschaft
BFH: atypische Beteiligung nicht organschaftsschädlich
Betriebsstätten begründen keine Arbeitgebereigenschaft i. S. v. Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)
Schenkung von Gesellschaftsanteilen zwecks Unternehmensnachfolge
Aktuelle Haushaltspolitik
Aktuelle Steuerschätzung prognostiziert langsameren Zuwachs bei den Einnahmen
Steuereinnahmen stiegen im März kräftig
Länderfinanzausgleich 2024 vorgelegt
Mehr Geld für die Rüstungsfinanzierung
Aufbau- und Resilienzfazilität keine geeignete Blaupause für MFR
Internationale und Europäische Steuerpolitik
EU-Mindeststeuer: Rat nimmt neue Amtshilferichtlinie an
Mittelstand
Innovative Startups beleben die Startup Szene
Aktuelle Steuerpolitik und Steuerrecht
Beginn Gewerbesteuerpflicht bei Ein-Objekt-Personengesellschaft

©Alexander Spatari / Moment / Getty Images

Bundesfinanzhof stellt auf tatsächliche Tätigkeit ab 
 
Die tatsächliche Tätigkeit, nicht die Absicht der Gesellschafter, ist grundsätzlich maßgeblich für den Beginn der Gewerbesteuerpflicht, so der Bundesfinanzhof.
 
 
   
BFH: atypische Beteiligung nicht organschaftsschädlich

©David Gyung / iStock / Getty Images Plus

Eine atypisch stille Beteiligung disqualifiziert nicht für Organschaft 
 
Mit Urteil vom 11. Dezember 2024 (Az. I R 33/22) hatte der Bundesfinanzhof (BFH) die Frage entschieden, ob eine Kapitalgesellschaft, an der eine atypisch stille Beteiligung besteht, dennoch Organgesellschaft im Rahmen einer körperschaftsteuerrechtlichen Organschaft sein kann.
 
 
   
Betriebsstätten begründen keine Arbeitgebereigenschaft i. S. v. Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

©Westend61 / Westend61 / Getty Images

Bundesfinanzhof bestätigt Verwaltungsauffassung 
 
Der BFH hat bekräftigt, dass die ausländische Betriebsstätte einer im Inland ansässigen rechtlich selbständigen Person nicht Arbeitgeber im Sinne des Abkommensrechts sein kann.
 
 
   
Schenkung von Gesellschaftsanteilen zwecks Unternehmensnachfolge

©johannes86 / Stock / Getty Images Plus

Kein Arbeitslohn einer Anteilsübertragung, wenn diese nicht durch das Arbeitsverhältnis veranlasst ist 
 
Übertragen die Gesellschafter einer GmbH, die Arbeitgeberin ist, unentgeltlich GmbH-Anteile auf Arbeitnehmer, die in der Geschäftsleitung tätig sind, damit diese ein Kind der Gesellschafter als neuen Geschäftsführer der GmbH im Rahmen der Unternehmensnachfolge unterstützen, führt dies nicht zu Arbeitslohn.
 
 
   
Aktuelle Haushaltspolitik
Aktuelle Steuerschätzung prognostiziert langsameren Zuwachs bei den Einnahmen

©Santje09 / iStock / Getty Images

Konjunkturflaute lässt Einnahmen aus Unternehmensteuern in diesem Jahr sogar sinken 
 
Die Steuereinnahmen steigen insgesamt auch in den kommenden Jahren - allerdings langsamer als noch im Oktober 2024 angenommen. Für dieses Jahr rechnet der Arbeitskreis Steuerschätzungen mit Gesamteinnahmen in Höhe von 979,7 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr betrugen die Einnahmen 947,7 Milliarden Euro.
 
 
   
Steuereinnahmen stiegen im März kräftig

©jayk7/Moment/Getty Images

Arbeitsmarkt und Konsum stabilisieren 
 
Im März 2025 haben Bund und Länder (ohne Gemeinden) erneut ein Plus bei den Steuereinnahmen verzeichnet. Insgesamt stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,8 Prozent. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf gestiegene Einnahmen aus der Lohnsteuer sowie der Umsatzsteuer zurückzuführen.
 
 
   
Länderfinanzausgleich 2024 vorgelegt

©urbazon / iStock / Getty Images Plus

Besonders finanzstark bleiben Bayern, Baden-Württemberg und Hessen 
 
Der bundesstaatliche Finanzausgleich bleibt auch 2024 ein zentrales Instrument der finanziellen Umverteilung in Deutschland. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen bleiben die größten Geberländer, während Berlin, Sachsen und Bremen die meisten Mittel empfangen.
 
 
   
Mehr Geld für die Rüstungsfinanzierung

©Max Zolotukhin / Getty Images

Deutschland beantragt Ausnahmegenehmigung von Schuldenregeln 
 
Deutschland war das erste Mitgliedsland, welches sich auf den Ausnahmetatbestand im Sekundärrecht der EU beruft und eine Ausnahmegenehmigung für die Rüstungsfinanzierung bei der EU-Kommission beantragt.
 
 
   
Aufbau- und Resilienzfazilität keine geeignete Blaupause für MFR

©Aurore Martignoni / European Union, 2020

EuRH sieht Schwächen bei Leistungsmessung und Rechenschaftspflicht 
 
Die Prüfer des Europäischen Rechnungshofes (EuRH) warnen beim Kernstück des NextGenerationEU-Wiederaufbauprogramms vor zahlreichen Schwächen der Konstruktion und der Ausführung.
 
 
   
Internationale und Europäische Steuerpolitik
EU-Mindeststeuer: Rat nimmt neue Amtshilferichtlinie an

©Max Zolotukhin / Getty Images

Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten wird ausgeweitet 
 
Am 14. April hat der Rat der EU eine Richtlinie angenommen, die die verfahrensmäßige Zusammenarbeit der Steuerbehörden der Mitgliedstaaten auf die effektive 15-prozentige Mindeststeuer ausdehnt (DAC 9) und die EU-Amtshilferichtlinie erneut ändert.
 
 
   
Mittelstand
Innovative Startups beleben die Startup Szene

©FlamingoImages / iStock / Getty Images Plus

Fast jeder 5. Gründer in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte 
 
Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft. Doch auch im Bereich der innovativen und wachstumsorientierten Startups ist zu spüren, dass der Standort Nachholbedarf aufweist.
 
 
   
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