Nach über einem Jahrzehnt Verhandlungen hat sich die EU auf ein neues Luftraummanagement geeinigt. Die Überarbeitung des "Single European Sky“ (SES)-Vorhabens verspricht weniger Kosten und Emissionen.
Durchbruch beim Single European Sky
Effizienteres Management des EU-LuftraumsDie Initiative zielt darauf ab, den europäischen Luftraum effizienter zu gestalten und die Koordination über die Grenzen der Mitgliedstaaten hinweg zu verbessern. Kern des Konflikts war die Abwägung zwischen der nationalstaatlichen Luftraumhoheit und dem Bestreben nach europäischer Koordination, um Synergieeffekte zu nutzen. Kapazitätsengpässe sollen vermieden werden sowie kürzere und damit kostensparende und umweltfreundlichere Flugrouten ermöglicht werden. Ein Schlüsselelement dieser Vereinbarung ist die Rolle der nationalen Aufsichtsbehörden, die die Einhaltung von EU-Zielen und die Überprüfung der Flugsicherheitsbehörden übernehmen werden.
Es wurde entschieden, dass der Markt für Luftverkehrsmanagement nicht liberalisiert werden muss. Nationale Pläne in diesem Bereich benötigen keine Überprüfung durch die EU, was den Mitgliedstaaten weiterhin umfangreiche Kompetenzen einräumt. Dennoch enthält die Einigung neue Vorgaben für eine effizientere Routenplanung, die den Weg für kürzere Flugstrecken ebnen könnte.
Ein weiteres neues Element sind die Vorschläge der Kommission zur Gestaltung der Gebühren für die Luftraumnutzung. Diese sollen so strukturiert werden, dass eine spritsparende Routenplanung attraktiver wird, mit der Perspektive, diese Maßnahmen in Zukunft verbindlich zu machen.
Trotz des Fortschritts gibt es auch Kritik, insbesondere hinsichtlich der Blockadehaltung einiger Mitgliedstaaten bei der Marktöffnung und den Kontrollmöglichkeiten gegenüber Flugsicherungsorganisationen. Diese Punkte bleiben potenzielle Stolpersteine auf dem Weg zu einem vollständig integrierten europäischen Luftraum.
Die nächste Etappe in diesem Prozess ist die formelle Billigung der Einigung durch Rat und Parlament.