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Qualifikationen im Fokus

Evaluierung von Europäischem Qualifikationsrahmen und Europass
Fachkräfte

Der Europäischen Qualifikationsrahmen soll die in den einzelnen Ländern verliehene Qualifikationen verständlicher und vergleichbar machen

© xavierarnau / E+ / Getty Images

Zwei EU-Instrumente, der Europäische Qualifikationsrahmen und Europass, spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Transparenz von Qualifikationen und der Mobilität von Arbeitnehmern in Europa. Die Kommission publizierte Evaluierungen der beiden Maßnahmen.

Sowohl der Europäische Qualifikationsrahmen als auch Europass leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilität von Lernenden und Arbeitnehmern und unterstützen die Sichtbarkeit und Transparenz von Fähigkeiten und Qualifikationen in Europa. Die Evaluierungen betrachten die Erfolge der beiden Initiativen sowie zukünftige Verbesserungsmöglichkeiten.

Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) wurde 2017 eingeführt und hat sich seitdem als wertvolles Instrument erwiesen. Einige wichtige Erkenntnisse der Evaluierung:

  1. Transparenz und Vergleichbarkeit: Der EQR verbessert die Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen. Er bietet einen gemeinsamen Bezugsrahmen für Qualifikationen aus verschiedenen Bildungssystemen und Ländern. Davon profitieren sowohl Arbeitnehmer, die in einem anderen Land arbeiten möchten, als auch Unternehmen, die ein klareres Verständnis für die Inhalte der Qualifikationen ihres eigenen Landes sowie des Niveaus der Qualifikationen aus anderen Ländern bekommen. Allerdings ist der Bekanntheitsgrad des EQR bei Unternehmen begrenzt.
  2. Integration von außerformalen Qualifikationen: Der EQR hat Fortschritte bei der Anerkennung von Qualifikationen außerhalb des formalen Bildungsbereichs gemacht. Das ist wichtig, da viele Menschen ihre Fähigkeiten durch informelles Lernen, Arbeitserfahrung oder ehrenamtliche Tätigkeiten erwerben.
  3. Nationale Qualifikationsrahmen (NQR): Der EQR ist eng mit den nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) der Mitgliedstaaten verbunden. Er dient als Grundlage für die Modernisierung von Bildungssystemen und die Entwicklung von NQRs auf nationaler Ebene.
  4. Internationale Anerkennung: Der EQR wird auch außerhalb der EU als internationaler Maßstab wahrgenommen. Viele Drittländer orientieren sich an seinen Prinzipien, um ihre eigenen Qualifikationssysteme zu verbessern.

Europass ist ein One-Stop-Shop für Fähigkeiten und Qualifikationen. Die wichtigsten Aspekte sind:

  1. Mobilität erleichtern: Europass unterstützt die Mobilität von Arbeitnehmern und Lernenden innerhalb der EU. Er bietet standardisierte Dokumente wie den Europass-Lebenslauf und das Europass-Sprachenportfolio. Arbeitgeber sehen den Europass vor allem als Plattform zur Förderung der Mobilität für Beschäftigungsmöglichkeiten und Lernangebote in der EU.
  2. Sichtbarkeit von Fähigkeiten: Europass hilft dabei, Fähigkeiten und Qualifikationen sichtbar zu machen. Dies ist besonders wichtig für junge Menschen, die ihren Weg in die Arbeitswelt finden.
  3. Potenzialsteigerung: Eine Mehrheit der befragten Arbeitgeber fand es schwierig, die Authentizität der von Kandidaten bereitgestellten Qualifikationen oder Erfahrungen zu überprüfen und wünschen sich hier Unterstützung. Europass kann zudem noch effektiver werden, indem es mehr Informationen über Qualifikationen, Lernmöglichkeiten und Berufsberatung bereitstellt.
  4. Digitale Transformation: Die Einführung der Europäischen Digitalen Lernnachweise ist ein vielversprechender Schritt. Diese werden die digitale Transformation von Qualifikationsnachweisen unterstützen.

Kontakt

Porträtfoto Kathrin Riedler
Kathrin Riedler Referatsleiterin EU-Bildungs- und Beschäftigungspolitik, EU-Fachkräftesicherung